Queer-Rechte sind Menschenrechte!

Der erste CSD in Rosenheim

Am 3. Juni diesen Jahres hat der erste Christopher Street Day (CSD) in Rosenheim stattgefunden. Ein Tag, an dem wir die Vielfalt in unserer Gesellschaft feiern. Als wir mit 800 Menschen durch Rosenheim getanzt sind, sind mir fast die Tränen gekommen: Das es sowas gibt – in Rosenheim! Unglaublich! Ich habe mich einfach nur gefreut, dass Rosenheim auch weltoffen kann.

Rückwärtsgewandte CSU

Aber was wäre die CSU, wenn sie es nicht schaffen würde, auch dieses Event schlecht zu machen. Am Tag nach dem CSD hat der Ortsverband der CSU Willing diesen Post auf Facebook abgesetzt:

Betroffenheit und Solidarität

Wenn ich so etwas sehe, dann macht mich das einfach zutiefst betroffen. Als wären Menschen aus der Queer-Community nicht oft genug in ihrem Alltag aller Art von Diskriminierung ausgesetzt, erfolgt genau diese Diskriminierung auch noch auf den öffentlichen Kanälen der CSU.

Dieser Post zeigt, dass das Queer Sein längst nicht im Alltag vieler Menschen angekommen ist und dass es nach wie vor unser aller Pflicht ist, für Queer-Rechte auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren. Und das gilt insbesondere, solange es keinen Aktionsplan Queer gibt, der die Stellung und Rechte queerer Menschen in Bayern systematisch durchleuchtet.

Doppelzüngigkeit der CSU

Was mich auch zutiefst betroffen macht, ist die Doppelzüngigkeit mit der die CSU beim Thema Queer agiert.

Noch im Juni hat die CSU im Münchner Stadtrat einen Antrag gestellt, eine Drag-Lesung in einer Münchner Stadtbibliothek zu verbieten. Den Gegenwind durch SPD, Linke und Bündnis 90/ Die Grünen im Stadtrat hat dann die AfD zum Anlass genommen, um ihrerseits eine Demonstration anzumelden und München mit Plakaten auszustatten, die in ihrer Bildsprache an den Antisemitismus des Dritten Reichs erinnern und den impliziten Vorwurf der Phädophilie beinhalten.

Daraufhin ist dann die CSU zurückgerudert und hat selbst angekündigt, einen Aktionsplan Queer für Bayern zu entwerfen. Wow – hattet ihr dafür nicht schon genug Zeit?

Und während sich das ganze in München abspielt, bedient die CSU im Landkreis Rosenheim weiterhin rückwärtsgewandte queerfeindliche Klischees. Es ist genau diese Doppelzüngigkeit, die für die Diskusverschiebung und den wachsenden Populismus in unserer Gesellschaft verantwortlich ist.

Deshalb bleibt es dabei: Queer rights are human rights und CSD statt CSU!

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